96 - Medcast - Dermatologie - Atopische Dermatitis 1 [ID:12089]
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Hallo liebe Zuhörer, im heutigen Medcast dreht sich alles um die atropische Dermatitis.

Viel Spaß!

In diesem Podcast soll die atropische Dermatitis, welche auch atropisches Ektem oder auch Neurodermitis

genannt wird, vorgestellt werden.

Die atropische Dermatitis ist eine Erkrankung des atropischen Formenkreises, zu welchem

außerdem der Heuschnupfen, die Renitis allergica und das allergische Asthma-Bronchale zählen.

Die Symptome sind variabel und verändern sich meist im Lauf des Lebens.

Führende Symptome der atropischen Dermatitis sind ein ausgeprägter Juckreiz, Ekzeme und

trockene Haut.

Typischerweise sind im späteren Krankheitsverlauf die Beuge falten, z.B. die Ellenbeugen betroffen.

Es ist eine häufige Erkrankung des Kindesalters, mit 10 bis 15 Prozent, mit einem Rückgang

im Erwachsenenalter.

In ca. 50 Prozent kommt es zu spontanen Remissionen in der Pubertät.

Dieser Rückgang ist auch beim Asthma-Brontiale zu beobachten.

Allerdings sind auch chronisch rezitivierende Verläufe möglich, mit 1 bis 3 Prozent der

Patienten.

Sehr selten tritt eine atropische Dermatitis noch nach dem 30.

Lebensjahr auf.

Die atropische Dermatitis ist eine Zivilisationskrankheit, welche in entwickelten Ländern vermehrt

auftritt.

Das Atopierisiko ist bei Eltern ohne Atopianamnese 10 bis 15 Prozent.

Wenn ein Elternteil atopisch ist, beträgt es 20 Prozent.

Wenn beide Elternteile atopisch sind, beträgt es 50 Prozent.

Und wenn beide Eltern die identische allergische Erkrankung haben, liegt es sogar bei 70 Prozent.

Wie entsteht die atopische Dermatitis?

Zur Pathophysiologie gibt es mehrere Ansichten.

Zentral ist eine Störung der Hautbarriere und eine überschießende Immunreaktion.

Man vermutet, dass es sich um eine Polygene-Erkrankung handelt, bei welcher es zur verstärkten Bildung

von IgE-Antikörpern kommt.

Weiterhin wird ein Ungleichgewicht zwischen Typ I und Typ II T-Helferzellen angenommen,

wobei es hier zu einer Dominanz der Typ II T-Helferzellen kommt.

Typ II T-Helferzellen erkennen Umweltantigene.

Auch eine neurovegetative Störung im Sinne einer verstärkten Alfa-Adrenergen- und Kolinergen-Reaktivität

wird als Ursache diskutiert.

Wie diagnostiziert man die atopische Dermatitis?

Die atopische Dermatitis beginnt nach den ersten drei Lebensmonaten und verläuft in

der Regel um den ersten Geburtstag am stärksten.

Das klinische Bild der atopischen Dermatitis verändert sich im Lauf des Lebens.

Bei Säuglingen stellt sich der Befund als papulös, nässend, exotativ und ausgedehnt

mit Gesichtsbeteiligung Milchschorf dar.

Der Milchschorf ist ein nässendes Kopfhautekzem, vor allem an den Wangen und am Scheitel,

mit weißlich-gräulicher Krustenbildung, was namensgebend ist.

Die Windelregion ist initial oftmals nicht betroffen.

Im Verlauf breitet sich der Befund auf Rumpf und Extremitäten aus.

Dahingegen ist der Befund bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen trocken und umschrieben.

Typischerweise sind Gesicht und Hals, vor allem Nacken, Schultergürtel, Hand, Marmillen

und die Beugen beim Beugeneckzäm betroffen.

Das Beugeneckzäm befindet sich in den Kniekehlen und Ellenbeugen.

Es kann zur Lichenifikation vor allem in den Beugen teils auch am Nacken und im Gesicht

kommen.

Teil einer Videoserie :

Presenters

Timo Mihatsch Timo Mihatsch

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:00:00 Min

Aufnahmedatum

2019-10-28

Hochgeladen am

2025-09-30 08:52:01

Sprache

de-DE

Tags

Medcast Medizin Podcast
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